Das Merkmal meines Blogs
- Marian Rudnik
- 28. Mai 2018
- 4 Min. Lesezeit
Natürlich ist es schön, wenn die selbst aufgestellten Thesen bestätigt werden.
Was bei den Analysten an der Börse scheinbar egal ist, nämlich, ob irgendetwas von dem zutrifft, was gesagt wurde oder nicht, ist bei mir Bestandteil meines Blogs.
Ich habe schon öfter, auch in Gesprächen, die Transparenz meines 10-Jahres-Plans als Merkmal herausgestellt. Viele Leute, ob bei Facebook, Instagram oder auch Fachleute in Börsenzeitschriften zeigen viel von dem, was erreicht wurde. Ob das aber wirklich stimmt, weiß niemand.
Der Hashtag #entrepreneur gehört standardmäßig zu einem Posting eines selbsternannten Berufs-Traders, genau wie ein Bild seines Autos oder einer Zigarre vor dem Kamin in der eigenen Villa.
Warum das gemacht wird, ist ganz klar: Man möchte möglichst viele Bewunderer finden, die die Postings Tag für Tag verfolgen.
Was das allerdings mit dem Thema Trading, Aktien, Börse usw. zu tun hat? Nichts! Hilfreiche Tipps oder einen sinnvollen Austausch gibt es hier nicht.
Scheinbar findet man nur Leute, die sich begeistern lassen, wenn man zeigt, wie viel Luxus man sich durch das Trading erlauben kann.
Im Privatjet über das Wochenende nach Paris oder einen Champagner auf der Dachterrasse schlürfen - "Das will ich auch!".
Die Leute, die darauf anspringen, interessieren sich größtenteils aber mehr für das dicke Geld, als mit der Thematik an sich. Sie wollen möglichst schnell, möglichst viel Geld machen ohne auch nur irgendetwas für das Fundament zu tun.
Das Beispiel einer Trading-Falle
Mir wurde letztens bei Facebook ein Artikel eines Traders angezeigt, der sein Lebensunterhalt mit eben damit verdient und auch uneigennützig andere Leute an seinem Erfolg teilhaben lassen will.
Da mich natürlich auch interessiert, wie andere versuchen ihre Geschichte zu verbreiten, habe ich mich bei der beworbenen Plattform aus Testzwecken einmal angemeldet.
Das Prinzip bestand darin, dass der Trader seine aktuellen Käufe und Verkäufe, die meist nur mehrere Minuten oder Stunden bestand hatten, in einer Telegram Gruppe, ähnlich zu Whatsapp, zu posten, damit ihm das alle gleich tun können.
Ich zahlte also auf der Plattform etwas Probe-Geld ein und war gespannt, wie er die Sache anging.
Und jetzt verstand ich das System.
Im Chat wurde jeder erfolgreiche Trade ausgiebig gefeiert. Es wurde der Gewinn aufgezeigt, einige Dollar-Emojis verteilt und ein frecher Spruch, nach dem Motto "Wer jetzt noch zweifelt, ist von allen guten Geistern verlassen", angehängt.
Bei negativen Trades wurde einfach irgendwann ein Verkaufssignal generiert und ansonsten wurde der Verlust, der meistens viel höher war, als die Gewinne, totgeschwiegen.
Von Zeit zu Zeit wurde noch ein Chatverlauf zwischen dem Guru (ich nenne ihn jetzt mal so) und einem User gepostet, der sich bedankt, wie viel Geld er durch ihn gewonnen hat - meistens unterlegt mit einem Bild voller 50-Euro Scheine - seinem Gewinn.
Völlig klar, jeder lässt sich seinen Gewinn bar in 50ern auszahlen, um davon ein Foto zu machen. *Ironie aus*
Abgeschlossen wurde die Börsenwoche dann beispielsweise von einem Foto im Privatjet mit der Info, dass wieder eine erfolgreiche Börsenwoche hinter uns liegt und der Guru das Wochenende jetzt an irgendeinem teuren Ort verbringt. Dass auf einem Foto statt SEINER Hand, die das Champagner-Glas hält, eine Frauenhand zu sehen ist, wird scheinbar nicht so eng genommen.
Um Gegenwind zu vermeiden und keine schlechte Stimmung aufkommen zu lassen, weil die Trades eben doch nicht so erfolgreich sind, wie angepriesen, sind in der Chat-Gruppe keine User-Antworten zugelassen.

Also zusammengefasst:
Es werden...
- erfolgreiche Trades gefeiert, negative quasi ignoriert
- Fotos von Luxusdingen gepostet, die nur auf Grund des Tradings möglich sind
- kritische Beiträge nicht zugelassen, in dem die Antwortfunktion ausgestellt ist (fairerweise wäre die Gruppe sicherlich dann auch etwas unübersichtlich, könnte man aber sicherlich auch anders regeln)
- neue User über verschiedene Medien angeworben, die sich dann auf einer Plattform anmelden müssen, die dem Guru eine Provision weiterleiten
Das erschreckende daran ist, dass das System eigentlich einfach zu durchschauen ist und trotzdem bestand die Gruppe aus mindestens 3000 Leuten, wahrscheinlich sogar weiter steigend.
Noch erschreckender fand ich allerdings, und damit komme ich zurück zu meiner Einleitung, dass man Leute anscheinend mit Luxus für alles locken kann - aber mit dem Interesse an den Themen Börse oder Charttechnik hatte das ganze überhaupt nichts zu tun.
(Das soll übrigens überhaupt nicht bedeuten, dass solche Day-Trader keinen Erfolg haben können, ganz im Gegenteil)
Das Merkmal meines Blogs
In meinem Blog ist das einzige Thema, das etwas mit Geld an sich zu tun hat, das Thema Geld. Und das nicht als Notwendigkeit für den Luxus, sondern einfach als Ertrag meiner Arbeit.
Bei mir werden Antworten mit Hilfe der Kommentarfunktion zugelassen, ich stelle vereinzelt meine Trades vor und verbreite meine Gedanken zu verschiedenen Themen.
Ich tu dies, weil ich einfach gerne darüber rede und, weil mich das Thema Börse als Oberbegriff interessiert, ich immer weiter daran arbeite und mich bilde.
Jederzeit können Leute in der Rubrik "AKTUELLER STAND" nachlesen, wie genau mein Depot aussieht und wie erfolgreich ich bin. Meine Zielgruppe sind diejenigen, die sich ebenso für das Thema interessieren, etwas lernen oder vielleicht einfach nur meinen Weg verfolgen möchten.
Bisher habe ich von dem Aspekt Transparenz bisher keinen Blog gelesen, der so ist, wie meiner. Ein Stück weit setze ich mich damit selbst unter Druck, weil schlimmstenfalls alle Leser sehen können, wie mein Depot den Bach herunter geht. Aber genau deshalb mache ich das ja auch: Ich will den Lesern zeigen, dass der in Deutschland schlechte Ruf der Börse (nur etwa 6% in Deutschland besitzen Aktien, in den USA dagegen 25%), unbegründet ist und einem die Möglichkeit gibt, etwas spannendes dazuzulernen und ein solides finanzielles Wachstum zu generieren.
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