Mal wieder ein brisanter Artikel über Wirecard
- Marian Rudnik
- 1. Nov. 2019
- 2 Min. Lesezeit

Es ist jetzt schon wieder über eine Woche her, als abermals die Financial Times bzw. der altbekannte Dan McCrum einen neuerlichen Artikel über Wirecard veröffentlichte und den Kurs somit erneut knapp 20% von 140€ auf aktuell 114€ ins Minus schickte.
Nachdem die letzten Artikel bzgl. der Geschäfte in Singapur mittlerweile aus der Welt geräumt wurden und sich als heiße Luft entpuppten, bei dem es lediglich zu minimalen Ungereimtheiten in der Buchhaltung kam, versucht es Dan McCrum jetzt mit einem anderen Thema.
Diesmal sind die Geschäfte in Irland und Dubai an der Reihe, deren Umsätze angeblich von nicht-existierenden Firmen generiert wurden.
Das witzige daran ist, dass diese Anschuldigungen ein alter Hut sind und bereits Monate zuvor zur Sprache kamen. Umso erstaunlicher ist, dass die Aktionäre mal wieder so panisch reagieren und diese Talfahrt provozieren. Einer der ersten Treffer bei Google zeigt, dass es schon im Mai einen Artikel über dieses Thema gab, und zwar 1:1. Wieso jetzt alle so reagieren, erschließt sich mir zumindest nicht.
Wirecard, in Person vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Markus Braun, haben sich dafür entschieden KPMG, also ein Wirtschaftsprüfung-Unternehmen, damit zu beauftragen eine unabhängige Überprüfung der Vorwürfe durchzuführen. Interessant in diesem Zusammenhang ist das kürzlich erschienene Interview auf n-tv mit Markus Braun (hier der Link: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wirecard-Chef-weist-Faelschungen-zurueck-article21364400.html).
Dort spricht der CEO davon, dass diese externe Prüfung nur ein "Service" seitens Wirecard für die Aktionäre ist, weil man jetzt schon zu 100% sagen kann, dass an der ganzen Geschichte nichts dran ist. Sich so weit aus dem Fenster zu lehnen, wenn man sich nicht wirklich zu 100% sicher ist, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Wären im Vorstand auch nur geringste Zweifel, hätte er sich diesen Satz mit Sicherheit einfach verkniffen. OK, Christoph Daum hatte auch ein absolut reines Gewissen, aber dem hat man ja schon an der Seitenlinie angesehen, dass da was nicht stimmen konnte...
Ich habe ja jetzt schon etwas meine Meinung mit einfließen lassen, die erstens aus der Vergangenheit herrührt - dort ist ja jede Attacke im Sande verlaufen und zweitens hat mich das Interview nochmals bestätigt, dass auch diesmal der Aktien-Kurs schnell wieder zurück Richtung 200€ finden wird.
Was ich mich frage ist, warum Dan McCrum sich immer wieder Wirecard als Ziel aussucht, bei denen er zwar erfolgreich in der Hinsicht war, dass er den Kurs beeinflusst hat, die Anschuldigungen an sich aber alle haltlos waren. Das hat für mich irgendwie den Anschein eines beleidigten Kindes, das mit aller Macht Wirecard auf den Sack gehen will.
Nun ja, mich ärgert das ganze schon gar nicht mehr - ganz im Gegenteil: Ich habe die niedrigen Kurse genutzt, um meine Wirecard Position nochmals aufzustocken. Deshalb musste ich auch meine Nel und Canopy Growth-Aktien (die sich sowieso nicht so entwickelt haben, wie ich es mir vorgestellt habe) verkaufen. Diese Wirecard Kurse zu nutzen war mir aber einfach wichtiger, denn auf lange Sicht bin ich weiterhin sehr optimistisch, wurde doch letztens die Vision 2025 erneut nach oben korrigiert. Umsatz und Gewinn sollen sich in den nächsten 6 Jahren mehr als verfünffachen und da will ich dabei sein :)
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