Absturz an der Börse - Crash oder Korrektur?
- Marian Rudnik
- 14. Feb. 2018
- 3 Min. Lesezeit
Länger nichts gehört, ich weiß, der zeitliche Abstand zu meinem letzten Post ist etwas größer als gewohnt. Der Grund ist aber relativ einfach:
Da ich ja zuletzt ziemlich persönliche Beiträge geschrieben habe, wollte ich dieses Mal wieder mehr auf meinen Plan und das Trading eingehen.
Nun, an der Börse ging es zuletzt heiß her. So gut, wie der Januar gestartet ist, so bescheiden startete der Februar.
Die Wallstreet in New York rutschte eines Abends um 4% ab und riss so auch die deutschen Aktienmärkte mit in die Tiefe. In den Folgetagen gab es sehr große Schwankungen und letztendlich summierte sich das Minus von Dax, Nasdaq etc. auf ca. 10%.
DAX:

Dow Jones:

Was war passiert? Gute Frage, denn eigentlich gibt es dafür keine Gründe, außer vielleicht, dass die Börse in den letzten Monaten so gut gelaufen ist, dass eine Korrektur fällig wurde. Diese Ausdrucksweise finde ich immer etwas zum Schmunzeln, MUSS eine Korrektur wirklich sein? Eine sinnvolle Begründung gibt es eigentlich nicht.
In Folge dessen wurden jedenfalls viele Aktienbesitzer panisch, konnten die Füße nicht länger still halten und drückten reihenweise den Verkaufsknopf ihrer Tastatur.
Minus 10% - ein Crash? Eine Korrektur!
Was heißt dieser "Crash" nun für das weitere Jahr? Also erst einmal darf man bei einem Abschlag von 10% nicht von einem Crash sprechen. Der Einbruch hat uns einfach nur ein halbes Jahr zurück geworfen, wo die DAX-Kurse etwa den heutigen entsprachen - der TecDax ist heute immer noch höher als damals. Und was sind schon 10%?
Wenn eine Aktie im Laufe der Tage und Wochen um diese Prozentzahl fällt, ist das nicht außergewöhnlich und höchstens ein Grund sich Gedanken darüber zu machen, ob die eigene Analyse weiterhin stimmt. Klar, wenn alle Werte auf einmal um 10% fallen, kann das schon besorgniserregend aussehen, ist jedoch noch lange kein Crash, sondern lediglich eine Korrektur.
Was für mich aber, neben der absoluten Zahl von 10%, viel mehr GEGEN einen Crash spricht, ist die Tatsache, dass es einfach keinen ersichtlichen Grund dafür gab.
Die wirtschaftliche- und finanzielle Lage ist unverändert und die Unternehmen fahren weiterhin Rekordgewinne ein.
Also: Kein Grund in Panik zu verfallen und wie man beobachten kann, zieht der Markt auch schon wieder leicht an. Ich gehe davon aus, dass die alten Höchststände auch bald wieder in greifbarer Nähe sein werden.
Wie handhabt man solche Schwankungen?
Genau das ist auch der Grund, wieso ich mich erst jetzt melde. An solchen Tagen, die von unberechenbaren Schwankungen nach unten, aber auch nach oben geprägt sind, macht es keinen Sinn, stündlich seine Aktienkurse zu checken.
Zum einen ist das Gefühl beschissen, wenn man sieht, wie viel Verlust das an einem einzigen Tag ausmachen kann, zum anderen gibt es aber auch keinen Grund zu handeln.
Alle charttechnischen Marken, die man sich für einen Verkauf einzelner Aktien gesetzt hat, wurden sowieso nach unten durchbrochen.
Soll man jetzt seine gesamten Aktien verkaufen, um dann am nächsten Tag zuzuschauen, wie der Markt die ganzen Vortagsverluste wieder bereinigt, woraufhin man sich noch mehr ärgert, weil man am Tiefpunkt alles verkauft hat?
Man kann natürlich die Schwankungen ausnutzen, für mich persönlich hätte es nur die Möglichkeit gegeben nach dem neuen Tiefpunkt nachzukaufen, jedoch habe ich dafür keine liquiden Mittel, da ich voll investiert bin.
Nochmal: Bei einer heftigen, grundlosen Korrektur: Füße stillhalten oder die Gelegenheit zum Nachkaufen nutzen. Wenn es einen Auslöser für den Absturz des Marktes gibt, muss man andere Wege finden und auch Verkäufe sind dann zwingend notwendig - dies war aber hier nicht der Fall.
Deshalb hab ich auch in dieser Woche fast gar nicht auf mein Depot geschaut und es einfach ausgesessen. Das war gut für das Gemüt und auch für den Kontostand, denn von -15.000€ an einem Tag, bis zu +9.0000€ am anderen Tag war alles dabei und so macht es Sinn, diese Phasen als eine Auszeit von der Börse zu benutzen.
Mein Depot ist vom Hochstand Mitte November jetzt gut 20.000€ entfernt, was fast nur an dieser einen Woche lag. Aber so schnell wie es runter geht, kann es jetzt auch wieder hoch gehen - ich bin weiterhin voll dabei und schaue zu, wie die Kurse, hoffentlich bald, wieder neue Höchststände erreichen.
Comments